Von Kristian Stemmler
Auf dem Buchholzer Stadtfest gab es sicher auch in diesem Jahr wieder viel großartige Musik zu hören, es gab interessante Informationen und viele Begegnungen und Gespräche. Aber dabei sollte man nicht übersehen, dass auch diese Veranstaltung wie ähnliche an anderen Orten zunehmend zu einem großen Besäufnis verkommt – und vor allem, das ist sicher am bedenklichsten, einem Anlass, bei dem das Jugendschutzgesetzt massenhaft gebrochen wird, und das unter den Augen der Obrigkeit.
Sowohl am Freitag- wie am Sonnabendabend zogen Jugendliche, von denen augenscheinlich ein großer Teil noch keine 16 oder noch nicht mal 14 Jahre alt war, bis zum Abpfiff um 24 Uhr über die Festmeile. Eine besondere Massierung war wie immer auf und neben dem City-Center-Parkplatz festzustellen, wo die Fahrgeschäfte installiert waren. Erkennbar war auch, dass nicht wenige dieser Jugendliche angetrunken oder sogar volltrunken waren.
Uniformierte Polizisten waren ebenso vor Ort wie Jugendschützer in zivil. Angesichts der bekannten Personalknappheit sowohl bei der Polizei wie bei Kommunen dürfte sich ihre Aufgabe aber darin erschöpft haben, die schlimmsten Auswüchse abzufangen. Natürlich könnte man sagen: So what, lass sie doch! Wir haben doch als Jugendliche auch mal über die Stränge geschlagen.
Aber das ist nicht der Punkt. Es ist ein Problem, wenn schon der Jugend hierzulande signalisiert wird, dass es ein erstrebenswertes Ziel ist, einen drauf zu machen, sich zu besaufen, zu kiffen, von Event zu Event zu hasten und sich der verbreiteten Bewusstlosigkeit hinzugeben. Und ich frage mich schon, wo die Sorgeberechtigten all dieser Jugendlichen eigentlich waren.
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