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Weißes Dinner, schwarzes Dinner – die Bourgeoisie schlemmt nicht ungestört im Rathauspark

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Von Kristian Stemmler

Die türkische Familie staunt nicht schlecht. Aus Richtung Rathaus kommen sie in den Rathauspark und sehen als erstes eine Menge ganz in weiß gekleidete Menschen beim Essen und Trinken und als zweites, weiter hinten am Spielplatz, eine Gruppe ganz in schwarz gekleidete Leute mit Bierflaschen oder einem Pappteller Kartoffelsalat in der Hand. „Die spinnen, die Deutschen!“, dürften die türkischen Passanten in diesem Moment gedacht haben.

In Buchholz kam es am Sonnabendabend wieder zu einem deutschlandweit einmaligen Duell: Weißes Dinner gegen Schwarzes Dinner. Zum zweiten Mal hatten der Diplom-Controller Stephan Jockel und seine Frau Claudia ein Weißes Dinner organisiert, eine aus Frankreich eingeschleppte Unsitte, bei der sich Menschen ganz in Weiß an einem vereinbarten Ort zum Picknick treffen. Und ebenso zum zweiten Mal hatte Uwe Schulze, Betriebsrat, Blogger (gegengift.eu) und Ex-Bürgermeisterkandidat, zum Schwarzen Dinner eingeladen, als Gegenveranstaltung und Protest.

Schulze war hocherfreut über den wachsenden Zuspruch. Während beim Weißen Dinner erheblich weniger Teilnehmer zu verzeichnen sind, nämlich nur noch etwa 60 statt der 100 im Vorjahr, hat sich die Teilnehmerzahl des Schwarzen Dinners verdreifacht, von vier auf 15, darunter erfreulicherweise junge Aktivisten. „Wenn wir so weitermachen haben wir das Weiße Dinner in zwei Jahren überholt“, scherzt Schulze.

Aber auch wenn sein Protest nach einer kabarettistischen Spontiaktion aussieht, es ist ihm ernst damit. „Wir empfinden dieses Weiße Dinner als ein dekadentes Event, als rücksichtsloses Verhalten gegenüber sozialen Minderheiten“, sagt er. Gerade der Rathauspark sei ein Ort für die Allgemeinheit, in dem sich auch Hartz-IV-Empfänger und Obdachlose aufhalten dürfen. Da sei es völlig deplatziert, wenn sich Besserverdienende breit machen und Luxus zelebrieren.

Natürlich weisen die Veranstalter und Teilnehmer von Weißen Dinnern gern darauf hin, dass die Veranstaltungen für alle offen sind und die Teilnehmer keineswegs alle steinreich seien. Das hat auch keiner behauptet. Aber es ist offensichtlich, dass die Teilnehmer vom Habitus und Auftreten her alle der Mittel- und Oberschicht zuzuordnen sind, im Endeffekt bleibt man unter sich. Und das Weiß wirkt nun mal edel und ausgrenzend.

Auf welcher Seite es an diesem Abend ausgelassener und ungezwungener zugeht, ist jedenfalls klar. Während die Menschen in Weiß gesittet an ihren Tischen sitzen, Sekt schlürfen und Konversation machen, tobt beim Schwarzen Dinner das Leben. Die Teilnehmer haben sich auf Decken oder auf dem Rasen niedergelassen, trinken Astra oder Apfelschorle, lassen sich Billigwürstchen vom Lidl und Kartoffelsalat schmecken, es wird gescherzt und gelacht.

Für besondere Stimmung sorgt das enfant terrible der Gruppe. Der temperamentvolle Karim, der ein T-Shirt mit der heute besonders beziehungsreichen Aufschrift „Good night white pride“ trägt, legt sich gern mit den „Weißen“ an. „Smash capitalism!“, grölt er in deren Richtung oder „Aufruhr, Widerstand! Es gibt kein ruhiges Hinterland!“ Als die Teilnehmer des Weißen Dinners mit weißen Taschentüchern winken, winkt er mit einem schwarzen Tuch zurück und freut sich: „Die winken mir ja zu!“

Das dürfte aber unwahrscheinlich sein, denn die weiß gekleideten Herrschaften meiden ganz offensichtlich alle Außenkontakte. Das kann man durchaus als symptomatisch verstehen, denn auch gesamtgesellschaftlich wird das Bürgertum ja angesichts zunehmender sozialer Erosion immer autistischer, schottet sich vor allem nach unten ab. Bloß nicht zuviel Kontakt zu den Habenichtsen, nachher ist das noch ansteckend und man landet bald selbst beim Jobcenter!

Genau diese gesellschaftlichen Hintergründe sind es auf die Uwe Schulze mit dem Schwarzen Dinner hinweisen will. „Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt er. An diesem Abend ist ihm das gelungen. Kurz nach acht Uhr beendet er das Schwarze Dinner, die Weißen können also noch ein bisschen ungestört weiter dinieren. „Aber im nächsten Jahr sind wir wieder da“, verspricht Schulze.

 

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Comments (

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  1. DesTeufelsPoncho

    Ja, danke für die Info, sollte man auch mal der Dame in der Stadtverwaltung sagen, denn die hat diese Auskunft wegen der nicht vorhandenen Ruhezeiten dieses Jahr gegeben. Allerdings ist die Aktualisierung von 2012, hat sich vielleicht auch etwas geändert. Und liebes SchwarzWeiss ich bin nicht agro, nur Duckmäuser werden nicht erhört.

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  2. Plantin

    Auch beim Landkreis findet man nichts. Dafür bin ich dann aber auf das hier gestoßen:

    http://sproetze.buchholz.de/portal/meldungen/-ruhezeiten-bitte-einhalten–903001308-20101.html?rubrik=3000008

    Sie hatten Recht, und ich weiß es nun besser. Danke!

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  3. SchwarzWeiss

    http://igtfy.com/?q=ruhezeiten+buchholz+in+der+nordheide

    Sie sollten beim Landkreis Harburg mal nachschauen. Die o. g. Ruhezeiten sind verbindlich!

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  4. Plantin

    Hm, das mit den Ruhezeiten findet sich nicht auf der Homepage der Stadt Buchholz. Meines Wissens nach gibt es in Buchholz keine offziellen „Ruhezeiten“. Es gilt nur, wie in ganz Deutschland, die Nachtruhe, und zwar von 22 Uhr bis 6 Uhr.
    Sollte es irgendwo anders stehen, lasse ich mich gerne belehren.

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  5. SchwarzWeiss

    Das ist fast schon traurig, dass in meinem Lieblingsblog ein Bericht des Wochenblatts herangezogen wird, welches hier nur zu gerne zerrissen wird! Die Aussage der AFD war so natürlich nicht richtig und eine Gegendarstellung durch Röhse ist bekanntlich erfolgt.

    Natürlich gibt es auch in Buchholz Ruhezeiten – 13-15 Uhr und 20-7 Uhr

    Ich finde es gut, dass Herr Schulze seine Anhänger gefunden hat. Für mich ist sein Auftreten Buchholz nicht würdig! Man erkennt aber ein gewisses Muster – genau so wie Uwe Schulze scheinen Sie ziemlich agro aufzutreten. Alles nervt – is klar!

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  6. DesTeufelsPoncho

    Liebes SchwarzWeiss, nur ein kurzes Beispiel(http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buchholz/politik/afd-kreisvorstand-schiesst-gegen-buchholzer-buergermeister-kandidaten-jan-hendrik-roehse-cdu-d38298.html) zu mehr hatte ich keine Lust zu suchen. Wenn man mit offenen Ohren und Augen durchs Leben geht, bekommt man auch mehr mir. Bei schwarz-weiss bekommt man leider schnell eine Graustufe… In Buchholz gibt es übrigens keine Ruhezeiten. Jedenfalls nicht so wie es früher einmal war. Also es darf den ganzen Tag gewerkelt werden. Von Kindergekreische habe ich nichts geschrieben und auch nichts von Hundegebelle, die haben keinen Ausschalter. Meine friedvollen Nachbarn aber sind Erwachsen und lauter als die eigenen Kinder. Die haben zwar auch keinen Ausschalter, sollten aber wissen wann es genug ist. Für mich ist jetzt hier an dieser Stelle genug, weil das Thema ist ausgelutscht. Letztes Jahr hat es keinen interessiert und nun ist Herr Schulze bekannter geworden und hat trotzdem den Arsch in der Hose so etwas durch zuziehen und es wird gehämmert.

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  7. SchwarzWeiss

    Tut mir leid, aber ich kennen keine „krasseren“ Aussagen, die von einem Bürgermeisterkandidaten öffentlich gemacht wurden. Genau solche Aussagen disqualifizieren eine Person auf Lebenszeit für sämtliche öffentliche Ämter!
    Übrigens, wer Kinder mag, kommt auch mit Gekreische klar, und solage die Ruhezeiten eingehalten werden, darf auch gerne gehämmert und gesägt werden. Wem das nicht passt, sollte nach JWD ziehen.

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  8. DesTeufelsPoncho

    Naja da gab es ja während des Wahlkrampfes zu dem Bürgermeister für Buchholz von anderen „Politikern“ wesentlich krassere Aussagen. Meine friedvollen Nachbarn kann SchwarzWeiss gerne haben, wenn er ewiges Gehämmer, Gesäge und Gekreische haben möchte. Aber darum geht es nicht. Scheinbar ist es nicht gewünscht, minderbemittelten Menschen oder einfach Menschen zu helfen. Passt hier scheinbar echt nicht ins Stadtbild, weil es die meisten Leute nicht verstehen und es auch scheinbar nicht wollen. Soll sich doch jeder um seinen eigenen Dreck kümmern. Könnt Ihr auch. Ich werde auch weiterhin anderen Menschen helfen. Und Herr Uwe Schulze kann froh sein nicht Bürgermeister geworden zu sein, denn dann hätte er sich um alle Buchholzer kümmern müssen (was er sicherlich auch getan hätte), leider auch um diese bildungsresistente Intelligenz-Allergiker.

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  9. SchwarzWeiss

    http://uwe.schulze.gegengift.eu/kulturstadt-buchholz-wehrt-sich-gegen-die-kultur/

    Man kann nur hoffen, dass Uwe Schulze NIEMALS ein politisches Amt in unserer Heimatstadt übernehmen wird. Niemand sollte seine friedvollen Nachbarn als „sektenhaft“ diffamieren!

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  10. DesTeufelsPoncho

    Im Wesentlichen geht es doch um die Örtlichkeit in Buchholz, die eigentlich im Fokus stehen sollte und nicht um die Farben. Ich krieg echt noch eine Krise… Wie und wo das Weiße Dinner zelebriert wurde ist der Knackpunkt. Himmel nochmal! Ziel ist doch eine bunte Gemeinschaft. Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht (scheinbar).

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  11. Hans-Christian Keunecke

    Ich möchte ganz vorsichtig anregen und niemand bei dem WICHTIGEN Thema einen Herzinfarkt bekommt, das die Veranstalter des SCHWARZEN DINNERS sich mit den Veranstaltern des WEISSEN DINNERS zusammensetzen und im nächsten Jahr ein Buchholzer Bürgerdinner organisieren. Das Thema könnte sein “ BUCHHOLZ IST BUNT“
    Unter diesem Thema könnten alle Teilnehmen Flüchtlinge, Reiche, Arme , Rat, Verwaltung
    usw. doch mit Freuden an dieser Veranstaltun g teilnehmen. Alle Bevölkerungsschichten würden sich kennenlernen. Dieses muß, kann und ist doch auch im Interesse aller!!?? Behaupten jedenfalls alle !!??
    Also jeder zieht das an was er im Schrank hat. Ich kann dann auch kommen, weil ich SCHWARZ wegen des Beerdigungsfeelings nicht mag und bei WEISSEN Klamotten die
    „Kleckerflecken“ sofort auffallen.

    Ich finde nach diesem SUPERVORSCHLAG , der ja nur von allen befürwortet werden kann,
    sollte der BUCHHOLZ EXPRESS sich wieder anderen noch wichtigeren Sachen zuwenden.

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  12. Anonymous

    Der Herr Schulze dürfte wenig Freude im Leben haben, wenn er bei dem ganzen Schwarz im Schrank noch nie auf einer Mottoparty war. Mein Mitgefühl hat er.

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  13. SchwarzWeiss

    Man kann auch alles madig argumentieren – und dann auch nicht mal besonders gut! Ich finde es jedenfalls super, wenn sich jemand für eine gute Sache wie dem weißen Dinner engagiert und total überflüssig, wenn jemand eine Gegenveranstaltung hierzu unternimmt. Wem soll das dienen? Dem Miteinander auf jeden Fall nicht! Eine separate Veranstaltung wie aus Ihrem Vorschlag „das bunte Dinner“ an einem anderen Tag ist aber eine klasse Idee!

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  14. Uwe Schulze

    @ SchwarzWeiss schreibt::
    ich habe beispielsweise kein weißes T-Shirt im Schrank, wozu auch. Ich trage seit X Jahren immer Schwarz. Ich finde das egal welches Dinner, es sollte am Ende nicht an der Farbe der Kleidung festgemacht werden.
    Nur geht man beispielsweise in schwarz, oder in rot und möchte am weißen Dinner teilnehmen, so stellt man fest dass es gemäß der Einladung schon nicht erünscht ist.

    Also was haben wir gelernt?
    Kein weißes Dinner und auch kein schwarzes Dinner, nur bunte Dinner.
    Bunt ist also das Ziel!

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  15. SchwarzWeiss

    Warum denn nicht? Ein weißes T-Shirt hat jeder im Schrank und irgendwie kommt man auch an eine weiße Hose oder Rock ran. Die wenigsten von uns sind mit einem goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen, dennoch haben wir den Weg irgendwie geschafft. Dabei habe ich u. a. auch Hilfe von Mitmenschen erhalten, denen ich mein ganzes Leben dankbar sein werde. Die Veranstalter und Teilnehmer des schwarzen Dinners könnten genau diese hilfreichen Mitmenschen sein, indem Sie z. B. Hartz4 Empängern zur Teilnahme am weißen Dinner ermutigen und falls notwendig auch unterstützen. Abgrenzung zu feiern halte ich für den absoluten falschen Weg und ein schlechtes Signal! Sprechen Sie doch mal mit dem Veranstalter des weißen Dinners, dieser wird den o. g. Vorschlag sicherlich ebenfalls unterstützen.

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  16. buchholzexpress

    Dass sich zu diesen Anlässen Teilnehmer aus allen gesellschaftlichen Schichten versammeln, halte ich für eine Mär. Hartz-IV-Empfänger dürften da eher kaum zu finden sein.

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  17. SchwarzWeiss

    Bin gepannt, was WIKI zu den Äußerungen von Karim sagt:

    Das Diner Blanc galt lange als exklusives Oberschicht-Event ohne kommerzielle oder politische Hintergründe. Allerdings hat sich der Charakter der Veranstaltung mittlerweile verändert und zieht Menschen aus jeder Gesellschaftsschicht an. So zeichnen sich gerade die Ableger in Deutschland dadurch aus, dass sie explizit jeden animieren, daran teilzunehmen. Die Anzahl der Teilnehmer geht mittlerweile in die Tausende. So versammelten sich im Juni 2012 an die 2000 Teilnehmer aus allen gesellschaftlichen Schichten in Berlin.

    Warum bekommen wir sowas in Buchholz nicht hin?

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  18. Plantin

    Ich glaube nicht, dass „Bernd“ am „Weißen Dinner“ teilgenommen hat…

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  19. Karim

    Hallo Bernd erstmal welche Farbe Tragen Wüstenvölker SCHWARZ …..warum durch Schwarz schwitz du und der Wind bringt Kühlung (erst Denken dann Dissen) mit Englisch als Weltsprache habe ich versucht eventuelle Migranten nicht zu diffamieren deren Englisch besser ist als ihr Deutsch.Als Migrantenkind sehe ich die Probleme in einem etwas anderen Licht:Im islam findet sich eine gute Idee zeige nicht was du hast,im Judentum heisst es „Beurteile niemanden am Tuch daß er trägt“ die frage die sich aufwirft ist müsst ihr Protzen ihr Protzt doch schon durch eure Audis und co die Grösser sind als nötig.Wir können uns leider auch keine umweltfreundlichen Autos leisten.Die ARGE möchte aber das wir flexiebel sind und Jobs in Rade anehmen(keine Bus oder Bahnverbindung).Und IHR mutet uns zu EUER Gelage,dass auf unserem Platz iniziert wurde,ertragen zu müssen.
    Lg

    Karim

    Ich Wünsch Euch 1 Jahr HARZ4 um in der Realität zu landen

    P.S.Ohne das wir mitgesungen hätten und laut protestiert hätten hätte uns doch keiner gehöhrt zum Tema obrichkeitshörige/geldhörige(Gleichgeschaltet?) Presse

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  20. buchholzexpress

    Was meine Reputation angeht, so ist die bei vielen vermutlich ohnehin nicht besonders gut. Und die Provokation hat den Sinn, Konventionen auch sprachlich aufzubrechen – sonst findet man heutzutage ja kaum noch Gehör.

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  21. Plantin

    Was den ersten Teil Ihrer Argumentation angeht – das kann ich mir durchaus vorstellen, klingt für mich plausibel. Wenn Sie eine „innere Gleichschaltung“ meinen, sollten Sie dies aber auch gleich so schreiben. Warum die Provokation? So ein Sprachgebrauch „versaut“ Ihnen höchstens Ihre Reputation.
    Über den Rest (Weltpolitik) kann man ja gottseidank geteilter Meinung sein, das gehört hier auch nicht hin.

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  22. buchholzexpress

    Hallo Plantin, der Begriff „gleichgeschaltet“ ist natürlich provokant. Sicher kann man die Situation von heute nicht mit der in der NS-Zeit vergleichen, was die Medien angeht. Aber es gibt halt hierzulande so etwas wie eine „innere Gleichschaltung“ der Journalisten. Bei vielen Themen schreibt die Mehrheit ohne äußeren Zwang in eine bestimmte Richtung. Das liegt auch daran, dass die Verlage sich bestimmte Chefredakteure heranziehen, die wieder bestimmte Journalisten heranzüchten, während Kollegen, die nicht den Mainstream vertreten, eher ausgegrenzt werden. Wohin das führt, sieht man zum Beispiel an der momentanen Kampagne gegen Russland/Putin. Dass der Westen Mitverantwortung für den Krieg in der Ukraine trägt, weil er seit Jahren versucht, die Ukraine fester an sich zu binden und dem Wirtschaftsraum einzuverleiben, wird verschwiegen. Dafür ist Putin plötzlich für alles Übel verantwortlich. Hochgeschrieben wird derzeit auch ein angebliches Aufflammen von Antisemitismus. So wird im Vorfeld schon versucht, jede Kritik an Israels Politik zu diffamieren.

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  23. Plantin

    Hallo Herr Stemmler,
    sie bezeichnen die Medien in Deutschland als „gleichgeschaltet“. Sie engagieren sich gegen die rechte Szene, u. a. deswegen ist jede Erläuterung Ihnen gegenüber dahingehend, warum dieser Vergleich historisch falsch ist, m. M. nach unnötig. Aber warum ziehen sie diesen Vergleich dann wider besseren Wissens trotzdem? Es gibt genug Länder auf dieser Welt, in denen die Presse wirklich unfrei ist. In Deutschland ist dies nicht der Fall. Haben Sie ein schweres Wort also einfach nur so dahingesagt? Das würde ich schade finden. Schlimmer wäre es für mich aber, wenn Sie wirklich dieser Meinung sind, denn dann würden Sie die Lage vieler anderer Journalisten (und als solcher bezeichnen Sie sich doch) in anderen unfreien Ländern verharmlosen.

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  24. Uwe Schulze

    Liebe(r) “ Anonym“,

    da ich keinen Müll hinterlassen habe, werde ich sicherlich nicht in den Rathauspark gehen, dort welchen hinwerfen und ihn anschlißend aufsammeln, nur damit Sie befriedigt sind.
    Keine Sorge, ich habe eine Gegendarstellung für diese Schmäh dem Wochenblatt zukommen lassen.
    Das Problem am Bahnhof ist dort bekannt wo man auch etwas bewirken kann. Dazu kommt hier ein Stück Verantwortlichkeit der DB.
    Weiter bin ich ehrlich, ich kenne Ihr persönliches Problem am Bahnhof nicht im Detail, hier hätten wir also den nächsten schönen Grund für ein Face to Face Treffen um es zu besprechen.
    Beste Grüße und schönen Tag
    Uwe Schulze

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  25. DesTeufelsPoncho

    Ich finde es schon infam meine karge Mahlzeit als Fressen zu bezeichnen. Darin erkenne ich eine Missbilligung der schlechter Gestellten. Und um meine Würde zu behalten laufe ich auch nicht in Sack und Asche rum und nein, ich beziehe deswegen auch kein Hartz IV. Aus wenig viel machen ist meine Devise.

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  26. Anonymous

    Sie haben recht! Ich besitze weder Rückrat, noch habe ich mich jemals sozial engagiert!

    Und jetzt: Räumen Sie doch bitte Ihren Müll vom „Schwarzen Dinner“ wieder weg. Wer nach der Organisation noch nicht einmal dafür sorgen kann, wird auch das Problem am Bahnhof niemals lösen können. Überzeugen Sie mich gerne vom Gegenteil und werden Sie aktiv.

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  27. Uwe Schulze

    Da Sie,“ Anonym“, nicht das Rückgrat besitzen sich mit mir unter Ihrem „realem“ Namen zu unterhalten, werte ich Ihren Kommentar bezüglich der mir durch Sie erteilten „fehlenden Lösungsorientiertheit“ nicht ernst.
    Ich behaupte stark, dass Sie mich nicht ansatzweise kennen, sich aber dafür sehr weit aus dem Fenster lehnen was solche nicht durchdachten Worte angeht.
    Ein soziales Engagement kann ich Ihren Kommentaren hier ebenfalls nicht entnehmen und Sie maßen sich an, Menschen die Kritik üben oder sich für schwächere einsetzen mit Ihrer Entgleisung der Wortwahl auf die Tischplatte nageln zu können.
    Sorry, aber das war wirklich ein ganz schwacher Versuch.
    Vorschlag: Lassen Sie uns das doch bei einer schönen Tasse Kaffee Face to Face ausdiskutieren, oder haben Sie Angst sich zu outen?

    Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und einen schönen Tag.
    Viele Grüße
    Uwe Schulze

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  28. buchholzexpress

    Ich schau mal, was ich tun kann.

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  29. Anonymous

    Nehmen Sie das doch mal in die Hände, Herr Stemmler. Wenn es jemanden gibt, dem ich das zutraue, dann Ihnen. Bei Herrn Schulze ist eher „GEGENGIFT“ die Devise, als lösungsorientiert zu handeln.

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  30. buchholzexpress

    Die Alki-Szene am Bahnhof ist in der Tat ein Problem. Aber ich denke, das kann man nur mit Sozialarbeit lösen oder mit Platzverboten, was dann allerdings wieder nur zur Verdrängung führt.

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  31. Anonymous

    Ich habe kein Verständnis, wie man auf das Brauchtum des „Weissen Dinners“ so rumhacken kann. Mich erfüllt es mit Freude zu sehen, dass soviele Buchholzer trotz Ihrer Negativschlagzeilen aus dem letzten Jahr daran teilgenommen haben. Eine friedliches, freundliches und stilvolles Miteinander, dass ohne jedlicher Ausgrenzungen seinesgleichen sucht.
    Auf ein ganz anderes Bild treffe ich momentan jeden Tag, wenn ich beim Buchholzer Bahnhof bin. Dort trifft man momentan schon mittags auf Volltrunkene, die überall in die Ecke pissen und Ihr Unrat (leere Flaschen, Kot, Urin, leere Tetrapack-Weine) natürlich auch nicht wegräumen. Ich habe schon mehrfach mit einzelnen Personen und ganzen Gruppen über deren Situation gesprochen, und ich habe Verständnis für deren individuellen Situationen. Aber so ein Dreck muss doch nun wirklich nicht sein.

    Liebe „Schwarze Dinner“ Verfechter – nutzen Sie doch bitte Ihre Energie um diesen Personen zu helfen, als das „Weisse Dinner“ schlecht zu reden. Hier könnten Sie endlich mal etwas Positves bewegen.

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  32. Bernd

    Zu BUCHHOLZ EXPRESS : Nein – unsere Medien sind nicht gleichgeschaltet (das gab es in den sozialistischen Ländern, im heutigen Rußland und in anderen totalitären Staatsgebilden) – wenngleich man stets diverse Quellen nutzen sollte, um sich ein einigermassen objektives Bild zu machen.
    Nein – ich nutze nicht meine Intelligenz dazu, die Gesellschafts(un)ordnung zu verteidigen, sondern ich kriege sehr genau mit, was um mich herum passiert. Sicherlich ist das Ergebnis meiner Analyse eine andere als die Ihre – und das sollten Sie einem Andersdenkenden einfach zugestehen.
    Ja – ich lebe auch auf der „sicheren Seite“ (sofern es die überhaupt gibt), sehe aber auch, dass es in meiner Nachbarschaft, regional und generell im Lande Armut und Benachteiligung gibt. Muß ich deswegen nun in Sack und Asche rumlaufen, mich nicht mehr „mit Meinesgleichen“ in der Öffentlichkeit zeigen und allem entsagen ?

    BLUE BEAR – Sie sollten einfach sorgfältiger meinen Text lesen und sich nicht an Bruchstücken daraus aufgeilen und den Sinn so entstellen, dass er in Ihre Argumentation passt. So etwas schafft Fronten, dient also nicht der Verständigung. – Oder stimmt etwa meine These, dass es euch nicht um Dialog, sondern eigentlich nur ums DAGEGENSEIN und Rumprollen geht. Dann erübrigte sich ohnehin jede Diskussion…

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  33. buchholzexpress

    hi Starbuck, sehe ich ähnlich.

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  34. starbuck

    hui kristian, da hast du mit BERND ja richtig jemanden getroffen, was? Wenn schon dabei die Rede ist, dass jemand „sein Fressen“ auch bei Lidl kauft…tolle Argumente! Weder das „Weisse“ noch das „Schwarze“ Essen hat mich gesehen, aber solch eine intolerante, neoliberale Wahrnehmung wie in diesem Kommentar hier, liest mensch doch sonst nur in der „Jungen Freiheit.“ Und dann auch noch Habermas missbrauchen, vielleicht weiß unser Bernd aber auch, das J. Habermas die Aussage zum „linken Faschismus“ wieder zurückgenommen hat…sicher der Kern bleibt! „Links“ darf nicht die gleichen Fehler machen wie „Rechts“, wo Intoleranz, Obrigkeitsdenken, Raubtierkapitalismus und Rechtsradikalitäten zusammen finden…
    Aber vermutlich können die Buchholzer BERND’s auch nichts mit dem Buch „Empört Euch“ von S. Recht darf es m anfangen…oder Trojanow’s „Der überflüssige Mensch“ … Es ist manchmal einfacher schön einfach zu bleiben…
    Demokratie, liebe Aktive, geht NUR mit Gerechtigkeit zusammen. Hat jemand das Gefühl, er/sie wird nicht GERECHT behandelt! wird er/sie die demokratischen Strukturen ignorieren und Gewalt als Lösung Nutzen. So ungerecht darf es nie wieder werden!

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  35. Plantin

    BlueBear, ich kann Ihrer Argumentation nicht folgen. Weder finde ich im Kommentar Bernds „eine ziemlich hohe Verachtung für sozial Schwächere“, noch erscheint mir sein Kommentar „menschenverachtend und herabwürdigend“. Sie schießen über das Ziel hinaus! Oder ist beabsichtigt, den User „Bernd“ mundtot zu machen? Ich hoffe doch nicht.

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  36. BlueBear

    Aus dem Kommentar von BERND klingt schon eine ziemlich hohe Verachtung für sozial Schwächere und von unserer Gesellschaft Benachteiligte heraus. Wenn man schon Hartz-IV Empfänger, Obdachlose oder sonstiges Gesindel nicht Wegsperren kann (oder noch mehr ?), dann sollen sie doch möglichst Ihr Maul halten nicht in einem Zentrum solcher (klein-) bürgerlichen Orte wie Buchholz aufhalten. Wenn man sie schon nicht wegleugnen kann, dann sollen sich doch bitte so unauffällig, wie möglich irgendwo verkriechen, da stören sie dann nicht …
    Ich finde dieses pseudo intellektuelle Geschreibsel eines BERND ziemlich menschenverachtend und herabwürdigend.

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  37. DesTeufelsPoncho

    Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal den Mund halten und sich schlau machen. Mich kotzt es an. Alle sagen, och alleine kann man ja nichts verändern. Versucht man es, ist es auch nicht richtig? Ist ja auch egal, liegt man am Boden, tritt noch jemand nach. Vielen Dank für diesen Tritt lieber Bernd, ich hoffe Dir tat er wenigstens gut. Mich beflügelt es nur weiter zu machen.

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  38. buchholzexpress

    Sicher schießen auch linke Kapitalismuskritiker mal übers Ziel hinaus. Aber angesichts der gleichgeschalteten Medien in diesem Land muss man über jedes bescheidene Zeichen des Widerstands froh sein. Das können Sie, Bernd, natürlich mit Ihrer rabulistischen Argumentation gern schlecht machen. Was soll denn das heißen, dass wir in denselben Supermarktketten einkaufen? Was bleibt einem Hartz-IV-Empfänger schon übrig, als bei Lidl seine Sachen zu kaufen?! Im Gegensatz zum arrivierten Mittelschichtler kann er oder sie eben nicht im teuren Ökoladen einkaufen. Und zu schreiben, wir würden „mitten im Speck“ leben, ist schlicht eine Unverschämtheit. Fahren Sie doch mal nach Bendestorf und sagen Sie das den Leuten, die da wohnen. Das Problem in unserem Land sind Leute wie Sie, die Ihre Intelligenz dafür nutzen, die Gesellschafts(un)ordnung zu verteidigen. Ich wette, Sie leben auf der sicheren Seite: Familienvan oder Kombi in der Garage, Doppelhaushälfte, fester Job, ein- oder zweimal im Jahr in den Urlaub etc. pp. Davon können viele nur träumen!

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  39. Bernd

    Wie zumeist – auch hier wieder weit übers Ziel hinausgeschossen : Das Weisse Dinner – ein scheußliches bourgeoises Zurschaustellen dekadenten Überflusses. Ein Tritt in die Fresse eines jeden Ausländers (der in unserem Lande ja grundsätzlich hungern muß). Wie kann man in einem öffentlichen Park ein großes Fressen organisieren, angesichts des Massenelends in unserer Republik ? Da …“das Bürgertum ja angesichts zunehmender sozialer Erosion immer autistischer…“ wird (euer O-Ton), muß man da selbstverständlich gegenhalten und feiert das als Superidee, die super rüberkommt und die Weissen“ selbstverständlich super verunsichert. Besonders supergeil die Idee, den „temperamentvollen Karim“ auftreten zu lassen mit T-shirt-Aufdruck „Good night white pride“. Klar – in englisch – denn der Widerstand ist weltumspannend „Smash capitalism!“ noch dazu gegröhlt, macht dann die Sache richtig rund für die Gegendemo und man kugelt sich ab in den schwarzen Klamotten bei 30° im Schatten.
    Brüder (und auch Schwestern) – in welcher Parallelwelt lebt ihr eigentlich ? Ihr kauft doch euer Fressen auch in Supermarktketten, deren Marktkonzentration den Einzelhandel platt gemacht hat, ihr fahrt Autos von Großkonzernen, die ihre Mitarbeiter knebeln, die keinererlei Rücksicht auf Umwelt und knappe Ressourcen nehmen, ihr quatscht mit euren Gesinnungsgleichen über Smartphones, die unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden und ihr tragt chemieverseuchte Billigklamotten, die aus Ländern kommen, wo ein Monatslohn im besten Fall ein Zehntel dessen beträgt, was bei uns ein HARTZ4-Bezieher erhält… Eure „Gegendemo“ ist nichts als blanke Bigotterie. Ihr lebt mitten im Speck und partizipiert selber daran. Kritik an Staat und Gesellschaft ist wichtig – eine bloße diffuse Antihaltung allem gegenüber, ist weder überzeugend, noch in irgendeiner Weise konstruktiv. Damit manöveriert ihr euch selber ins Sektirertum. Wer soll euch mit diesen lächerlichen Aktionen denn ernst nehmen bitteschön ? Aber darum geht es euch vermutlich auch gar nicht.Es geht ums Rumstänkern, um DAGEGEN zu sein. Denn schließlich ist ja das Problem an sich DER STAAT, diese unsere verkommene Gesellschaft(sordnung). Die muß man bekämpfen mit „Aufruhr und Widerstand“. Der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas warnte 1967 vor einem „linken Faschismus“ der APO, der eine Gewalteskalation fördern und rechtfertigen könne. Und ich denke, dass diese Sichtweise aktueller denn je ist. Das Problem ist leider nur : Mit Menschen, die sich linksautonom/ antikapitalistisch etc., etc. geben, ist zumeist leider nicht konstruktiv zu diskutieren, denn dann müßten sie sich ja auch den Argumenten des Gegenüber öffnen, müßten in der Lage sein, mehr oder weniger wertfrei Sachverhalte und Gegebenheiten differenziert zu betrachten und analysieren. Aber da ist ja dieser Stalinismus in der Birne, der nur schwarz und nicht weiss kennt. Da wird höchstens ein offenes und ehrliches Zubewegen auf den Anderen als Verrat „an der Sache“ gewertet.

    Ich sag mal so : Gut, dass es nur wenige von euch gibt. Und das wird mit Sicherheit auch so bleiben…

    BERND

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